18 Produzenten stellen sich beim Rheingau Wein- und Gourmet-Festival dem sachkundigen Prubliukum
Sekt, der schmeckt. Deutsche Hersteller auf der Suche nach dem deutschen Champagner. So darf Schaumwein nur heißen, wenn er aus der Champagne kommt. Der Begriff ist geschützt. Bei uns heißt Champagner daher Sekt. Dass das wenig Klang hat, liegt auf der Hand. Sekt meint alles. Vom einfachen Massenprodukt bis zum hochwertigen Winzersekt.
Beim Rheingau Gourmet- und Wein-Festival gaben sich die großen Sekthäuser des Landes ein Stelldichein. 18 Sekte durften die Gäste in drei Vierer- und zwei Dreier-Flights verkosten. Dazu servierte Sternekoch Dominik Käppeler („Showroom“, München) ein mit den prickelnden Schaumweinen korrespondierendes fünfgängiges Menü; eine logistische Meisterleistung im Zusammenwirken von Küche und Service, denn die weit mehr als 100 Gäste waren auf zwei Stockwerken zeitgleich zu bedienen. Weinexperte Denis Duhme führte fachkundig durch den Abend, und die Vertreter der 18 deutschen Sekthäuser stellten sich und ihre Schaumweine vor. Unter ihnen Aufsteiger Niko Brandner von der Sektmanufaktur in Bensheim, sichtlich stolz in der gleichen Liga unterwegs zu sein wie sein Lehrherr Volker Raumland (Flörsheim-Dalsheim). Während der Rheinhesse mit einem 2009er „Triumvirat Grand Cuvée Brut“ zum Dessert serviert wurde, gab es Brandners 2013er „Pinot Brut Nature Prestige“ zur Ente Seite an Seite mit Norbert Bardongs 2008er Chardonnay Brut (Rheingau) und einem nach dem Gründer des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan (Pfalz) benannten „Pierre“. Um nur einige zu nennen: das Weingut Wegeler (Rheingau) trat mit einem 2011er Geheimrat „J“, Ökonomierat Rebholz mit einem 2008er „R Pi No Gold“, und das Schlossgut Diehl (Nahe) mit einem 2009er Riesling Brut an.
Alles in allem eine grandiose Vorstellung in der Reihe von Tastings während des dreiwöchigen Festivals, das zum 22. Mal im Hattenheimer „Kronenschlösschen“ veranstaltet wird. Reiner Trabold
fotos: copyright regina trabold