März 2019
+ Adieu, Werner
Es gibt Menschen, ohne die scheint einem die Welt schwer vorstellbar. Der Verlust eines Freundes ist tiefgreifendes Ereignis. Es macht selbst einen Mann sprachlos, der ansonsten
um Worte selten verlegen ist. Mehr als 20 Jahre waren Werner Breunig und ich journalistisch verbunden, wenngleich er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und ich fürs Darmstädter Echo für zwei
verschiedene Häuser aber in derselben Region arbeiteten. Ich hatte immer das Gefühl, wir sind als Kollegen auf Augenhöhe und mit dem notwendigen Respekt beruflich und im Privaten unterwegs. Seit zwei
Jahren waren wir beide im Ruhestand, aber noch getrieben von einer Unruhe, die der Beruf uns ins Alter mitgegeben hat. Weil ich meinen Freund Werner so gut zu kennen glaubte, wusste wie fit er war,
hat mich sein plötzlicher Tod besonders hart getroffen und fassungslos gemacht. Ich habe in meinem Journalistenleben Nachrufe schreiben müssen. Für meinen jäh aus dem Leben gerissenen Kollegen will
ich den nicht versäumen. Werner Breunig, der eigentlich Lehrer werden wollte und auch da ein Guter gewesen wäre, war ein Kind des Odenwalds und gehörte über viele Jahre als Stimme zu dieser Region.
Daran ändert sich nichts, dass er aus redaktionellen Gründen in die FAZ-Zentrale beordert und zu seiner Partnerin an den Main gezogen war. Deine menschliche Ausstrahlung, deine freundliche und doch
verbindliche Art, deine von Sachlichkeit und Kenntnis geprägte journalistische Arbeit, ich werde sie sehr vermissen. Reiner Trabold
Werner Breunig