Peter Schott pflanzt den Wein als Schilcher-Rebe, doch genetisch ist sie ein „Blauer Elbling“
Peter Schott vom Auerbacher Weingut Seitz hat einen „Blauen Wildbacher“ im Programm. Am Altarberg habe er ein Stück mit den Reben aufgestockt, aus denen in der Steiermark der Schilcher gekeltert wird, sagt er. Nun ist es wohl so, dass sie noch als Wildbacher bezeichnet wurden, als Schott die Rebe setzte. Doch inzwischen wurde mit Gentests nachgewiesen, dass der Wildbacher in Wahrheit ein Willbacher sei und mit der steirischen Rebe allenfalls optisch zu tun habe. Nur ein paar Kilometer weiter südlich, schon in Hemsbach, sei mit dem Willbacher Schluss. Der heiße im Badischen Blauer Elbling, klärt Weinbauer Antes auf, der in Heppenheim und in der Bensheimer Weinlage „Paulus“ 43 Hektar bewirtschaftet. Vor hundert Jahren habe der Willbacher („schöne dicke Beeren“) damals noch als wilder Wildbacher seinem Namen alle Ehre und etwa ein Drittel des Weins an der Bergstraße ausgemacht. Es war der alte Weinberg von Richard Boch am Maiberg, auf dem die Willbacher-Reben gefunden und anschließend unter die Lupe genommen wurden. „Er muss grauenhaft geschmeckt haben, war damals aber eine der wichtigsten Sorten“, erzählt Antes. Auch den spätreifen Willbacher, der an der Bergstraße als „Drei-Männer-Wein“ (einer trinkt, zwei halten ihn fest) beschmunzelt wird, will Antes jedenfalls als autochtone (alte) Rebsorte erhalten wissen.