Michael Jäger wird neuer Chef im Weingut der Stadt Bensheim

foto copyright regina trabold
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Bensheim, 29. Mai 2019

 

 

Das jetzige Gebäude in der Darmstädter Straße weicht

einem Neubau im Westen der Stadt

 

Bensheim bekommt ein neues Weingut, und Winzer Michael Jäger (48), derzeit noch mit eigenem Betrieb am Rinnentor, wird als Nachfolger von Axel Seiberth neuer Chef des Weinguts der Stadt. Das Haus Darmstädter Straße 6 wird samt Weinkeller verschwinden und einem dreistöckigen Neubau Platz machen, in das das Steuerberatungsbüro Kaffenberger, Paschke und Vetter einziehen wird. Dadurch wird die Baulücke neben der Alten Post geschlossen. Diese Neustrukturierung haben am 29. Mai 2019 im Bensheimer Rathaus Bürgermeister Rolf Richter, Vertreter des Steuerberatungsbüros sowie Winzer Michael Jäger bekanntgegeben. Jäger bringt seine Flächen von rund fünf Hektar am Hemsberg, Paulus und Streichling mit in die Ehe, die Stadt 13 mit den Lagen Kirchberg, Streichling und Kalkgasse, sodass das künftige Weingut 18 Hektar groß ist. Mit zum Deal gehören rund 25 Hektar Ackerfläche im Westen von Bensheim im Wert von 571000 Euro. Richter nannte die Flächen strategisch wichtig, „entweder für eine Weiterverpachtung oder auch für Ausgleichsmaßnahmen. Zusätzlich gehen 350000 Euro vom landwirtschaftlichen Betrieb Jäger an die Stadt. Das Label „Weingut der Stadt Bensheim“ wird auf 20 Jahre für 24000 Euro an Jäger verpachtet. Die Weinstube Jäger bleibe freilich erhalten, hieß es. Für einen Weinbaubetrieb seiner Größe reiche der Platz am elterlichen Hof am Rinnentor vorn und hinten nicht aus, sagte Jäger.

 

Wo das neu zu bauende Weingut der Stadt in Zukunft zu finden sein wird, ist noch nicht entschieden. Darüber werde noch verhandelt. Ein Bauplatz nahe der Tennisanlage am Berliner Ring/Saarstraße sei im Gespräch. Michael Jäger, der im Staatsweingut in Bensheim seine Lehre und die Weinbauschule in Geisenheim absolvierte, setzt bei der Transaktion auf seinen Sohn Sebastian (23), der derzeit am Weincampus in Neustadt studiert. Mit Vater und Sohn Jäger ergebe sich damit für die kommenden 20 Jahre eine gute Perspektive, sagte Richter. Der Vertrag mit Jäger soll vorbehaltlich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zum Jahreswechsel erfolgen.

 

1987 hatte Axel Seiberth die Leitung des traditionsreichen Betriebs übernommen, dessen Spuren sich bis ins Jahr 1504 zurückverfolgen lassen. Seit 20 Jahren prägt der gebürtige Pfälzer als Pächter Lagen des Weinguts der Stadt. Seiberth geht 2020 in den Ruhestand. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der 2021er bereits im neuen Keller vinifiziert werden. Die Weintanks in den tiefen Kellern unter dem jetzigen Weingut müssen durch eigens in die Decke geschlagene Öffnungen nach oben gebracht werden. Nichts verlautete über die künftige Verwendung des Kellers. Für das Kirchberghäuschen gibt es einen gesonderten Pachtvertrag. Dieser sei von der Neustrukturierung nicht betroffen.

 

 

 

von reiner trabold

 

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