22. Januar 2019
Lese im Heppenheimer Eckweg am Morgen nach der Ernte im Licht des Blutmonds
HEPPENHEIM. Viel besser könnten Ein- und Ausstand nicht sein. Der neue Geschäftsführer der Bergsträßer Winzer eG, Patrick Straub, und sein Vorgänger im Amt, Otto Guthier, haben die Lese des Superjahrgangs 2018 mit der Lese des Roten Rieslings im Heppenhemer Eckweg abgeschlossen. Sie gehörten zum Team der Erntehelfer, das am Tag nach der Lese im fahlen Licht des Blutmonds bei minus acht Grad die letzten Rieslingtrauben vom Stock holte und zum Keltern ins Viniversum fuhr. „Es ist vollbracht“, meldet die Genossenschaft in einer Pressemitteilung freudig. Und weiter: „Die Eisweinlese ist die Krönung eines Jahrgangs, der in die Bergsträßer Weinbaugeschichte eingehen wird.“ Danach hatte es nach einem extrem trockenen Sommer an der Bergstraße lange nicht so ausgesehen. Auch die Eisweinlese wurde zum Geduldsspiel. Lange schien es, dass nach dem Ausfall der Einweinlese 2017 ein weiterer Jahrgang ausfallen würde. „Umso größer die Freude bei den Bergsträßer Winzern, dass es nun doch noch geklappt hat“, heißt es in der Mitteilung.
Weil wegen des Klimawandels Winter immer milderer werden, scheuen viele Winzer inzwischen das Risiko, einen kleinen Teil der Tauben bis zum ersten scharfen Frost hängen zu lassen. Dabei waren der Heppenheimer Lage Centgericht zu Zeiten des Hessischen Staatsweinguts noch ein Aushängeschild für die Bergstraße. von reiner trabold
21. Januar 2019
HEPPENHEIM. Die Lese eines Eisweins im Licht einer totalen Mondfinsternis ist nicht selten, sondern höchstwahrscheinlich einmalig. Denn die nächste Konstellation am Nachthimmel ist an der Bergstraße erst 2028 zu erwarten, und dann wird kaum die für den Eiswein notwendige Temperatur von mindestens minus 7 Grad herrschen.
Unter dem fahlen Licht des Blutmondes haben Mitglieder der Bergsträßer Winzer eG heute morgen die letzten Trauben der beiden Rebsorten Sauvignier gris und Riesling des Superjahrgangs 2018 geerntet. Damit steht das Ende der ausgesprochen erfolgreichen Zeit des aus dem Amt scheidenden Geschäftsführers Otto Guthier bei den Heppenheimer Winzergenossen unter einem besonderen Stern. Der studierte Astronom Guthier hatte die Amtsgeschäfte zum Jahreswechsel an seinen Nachfolger Patrick Straub übergeben.
Als „Weltpremiere“ feiert die Winzer eG in einer Pressemitteilung die erste Lese der neuen Rebsorte Souvignier gris mit beachtlichen 143 Grad Oechsle im Heppenheimer Stemmler. Weinveredler Reinhard Antes brachte die in Freiburg als pilzresistente aus dem Erbgut des Cabernet Sauvignon gekreuzte Traube an die Bergstraße. Antes am Telefon: „Trotz der späten Lese waren die Beeren der robusten Sorte noch überaus gesund und kaum vom Stock zu bekommen.“
Landrat Christian Engelhardt ließ es sich nicht nehmen, im Heppenheimer Maiberg bei der Lese des Rieslings mit anzupacken. 141 Grad Oechsle erreichte auch dieser Eiswein Kellermeister Gerhard Weiß fehlt jetzt nur noch der Rote Riesling vom Heppenheimer Eckweg. Die könnte morgen früh den Abschluss bilden, wenn die Wettervorhersage zutrifft und die Temperatur wieder unter die notwendige Marke von minus 7 Grad fällt. Ein komplettes Eisweintrio wäre insofern noch ein willkommener Höhepunkt, da es die letzte Eisweinlese des scheidenden Geschäftsführers Otto Guthier ist, der zum Jahreswechsel den Stab an seinen Nachfolger Patrick Staub übergab. von reiner trabold